Luftqualität in der Gebäudetechnik
Die empfundene Luftqualität in Gebäuden gewinnt national und international zunehmend an Bedeutung. In der Planung und beim Betrieb von Gebäuden sind Konzepte zur Verbesserung der empfundenen Luftqualität jedoch oft schwer umzusetzen, da neben Kostenaspekten eine durchgehende Planungsmethodik und eine handhabbare Messtechnik fehlen.
In der internationalen Literatur hat sich die Methodik von Ole Fanger aus Dänemark zur Bestimmung der empfundenen Luftqualität in Innenräumen durchgesetzt. Teile seiner Forschungsergebnisse sind bereits in die deutsche, europäische und internationale Normung eingeflossen. Nach Fanger lassen sich alle Geruchsquellen gleichsetzen, so dass sich die Gesamtbelastung eines Raumes durch Aufsummieren von Personen-, Baustoff- und Ausstattungslasten ergibt.
Bei der Untersuchung von Baustoffen zeigt sich ein sehr unterschiedliches Verhalten verschiedener geruchsaktiver Substanzen in Bezug auf die empfundene Intensität des Geruchseindrucks in Abhängigkeit von ihrer Konzentration. Nicht alle Gerüche können durch die Verdoppelung des Luftwechsels halbiert werden. Zur olfaktorischen Bewertung von Baustoffen wird deshalb an einem Konzept gearbeitet, mit dem diese Eigenschaften der geruchsaktiven Substanzen erfasst und abgebildet werden können.
Neben der Vermeidung von Befindlichkeitsstörungen in Gebäuden durch eine gut empfundene Luftqualität zeigen erste Studien auch eine positive Korrelation zwischen der empfundenen Luftqualität und der Produktivität. Somit erhält dieses Thema neben dem Attribut „wünschenswert“ auch eine wirtschaftliche Komponente, die neben allen klassischen Behaglichkeitsanforderungen der Klimatechnik bei Planung und Betrieb von Gebäuden beachtet werden sollte.