GEnEff – Neuartige Bewertung der Gebäude-Energie-Effizienz und
innovative Demonstration mittels Simulationsmethoden und Virtual Reality
Forschungsstelle: Hermann-Rietschel-Institut, TU Berlin
Projektkennung: HTX0015
Projektbeginn: Juli 2020
Die Indoor Environmental Quality (IEQ) beschreibt die Innenraumqualität eines Aufenthaltsraums in einem Gebäude. Sie ist abhängig von akustischen, visuellen, thermodynamischen, olfaktorischen, hygienischen und psychologischen Faktoren und umfasst die Sinneswahrnehmungen eines Menschen, die in einem Aufenthaltsraum wahrgenommen werden. Für die einzelnen Faktoren der IEQ existieren verschiedene Bewertungsmethoden; ein Standard für eine gesamtheitliche Bewertung der IEQ hat sich jedoch noch nicht etabliert. Eine hohe Innenraumqualität sorgt für ein angenehmes, produktives und gesundes Umfeld der Gebäudenutzenden und ist daher der aus dem Betrieb resul-tierende Hauptnutzen des energetischen Aufwands für das Gebäude.
Zum Betreiben von Gebäuden wird in Deutschland ca. 35 Prozent des jährlichen Endenergiever-brauchs benötigt. Aus diesem Grund werden energiesparende und -effiziente Lösungen im Bauwesen vorangetrieben. Bei der Auswahl der Maßnahmen wird der ursprüngliche Sinn des Gebäudes und seine Innenraumqualität jedoch oft vernachlässigt. Dabei ist Effizienz im Kern die Beziehung zwischen Nutzen und Aufwand, wobei für ein Gebäude die IEQ den Nutzen und der Energiebedarf den Auf-wand darstellt. Bis dato existiert keine Bewertungsgröße für die so definierte Energieeffizienz. Dies liegt am fehlenden Bewertungsmaßstab für die IEQ. Aus diesem Grund wird in diesem Vorhaben eine GEnEff-Kennzahl entwickelt, die neben dem Energiebedarf auch die IEQ beinhaltet.
Im Teilvorhaben „Visualisierung und Lüftung“ wird anhand von Literaturrecherche, Probandenbefragungen und Sensitivitätsstudien die Bandbreite der Einzelfaktoren zur IEQ ermittelt. Numerische Strömungssimulationen und experimentelle Tests liefern die Basis für den Bau eines Luftauslass-Clusters, mit dem jegliche lokale Raumluftströmung erzeugt werden soll. Zuletzt wird dieser Baustein mit Virtual Reality und dem Teilvorhaben der Universität der Künste Berlin zu einem PIEQ-VR-Lab kombiniert.